Die Väter-Studie

Dadline

Vater werden, Vater sein und ein Mann bleiben


Väter sind heutzutage ein knappes Gut.
Man kann sich als Sohn schon glücklich schätzen, wenn man wenigstens ein bis zwei davon regelmäßig zu sehen kriegt.
Um deren Vorfahren, die Väterväter oder sogenannten Großväter steht es eigentlich nicht ganz so schlimm. Die Evolution hat dafür gesorgt, dass selbige auch von der Seite des mütterlichen Stammbaums zur Verfügung gestellt werden und sich somit die Kontaktchancen verdoppeln. Allerdings führt der um die 60 aufflammende retropubertäre Freiheitsdrang und die schwergewichtige Verlockungen der Motorradindustrie zu eine künstliche Verknappung besonders unter den Pferdeschwanzträgern dieser Spezies. Wie sollen da männliche Geschichten, Rieten und Gerüche erhalten und weitergegeben werden - ganz zu schweigen von regionalen Besonderheiten?

Eine kürzlich erstellte Studie von Prostata-News ergab, sehr zur Verwunderung der Keramikindustrie, dass der eigentlich im hohen Norden beheimatete einbeinige Stehpisser in der weiblich dominierten Wohn- Accessoires-Landschaft quasi nicht mehr existiert. Scheinbar dient die dort installierte Stehkeramik nur dazu, Kaffee- und Prosecco-schlürfende Besucherinnen mit den Insignien einer artgerechten Haltung digital domestizierter Schwanzlurche zu beeindrucken.
Auch aus einer anderen Richtung droht Gefahr. Die weltweit agierende Lippgloss-Industrie hat zur rücksichtslosen Ausweitung ihrer Absatzmärkte Männer als Zielgruppe ausgemacht. Nicht mehr lange und die schweren goldenen Ohren-, Augen- und Siegelringe der letzten Testosteronmoikaner werden durch Route66-Nagellack, blue-Ei-Shadow und Lipgloss mit Nutella-Geschmack verdrängt.

Doch jetzt ist Rettung in Sicht. Eine kleine Gruppe der letzten nordischen Einbeinigen hat sich zur Aufgabe gemacht, mittels der noch männlich dominierten Werkzeuge Apfelsaft, Touchscreen und Netz männliches Brauchtum zu bewahren.

In der Null-Null-Elf-Buchreihe mit technischer Raffinesse festgehaltene Nadanngutenachtgeschichten sollen es jedem Testosteronspross ermöglichen, sich durch die Stimmen seiner Vorfahren auch in deren Abwesenheit auf seine wahre Bestimmung, die Weitergabe Jahrtausende alter Traditionen der Schonung und Benutzung von Körper, Kopf und Welt von Mann zu Mann, vorzubereiten.
Unser Plan ist es, unter Ausnutzung des gesamten männlichen Sinnigkeitsspektrums von ultratief bis megaschwach, eine mehrsprachige fünfteilige Kurzgeschichtensammlung mit feinsten 3D-Intarsien für das iPad zum gemeinsamen oder vereinzelten lustvollen Gebrauch durch verschiedene Generationen zu veröffentlichen.

Seit ihr dabei, Männer?